Schüleraustausch mit Belgien
Wie bereits im letzten Jahr konnten wir auch heuer wieder den Schüleraustausch mit unserer belgischen Schule in Habay-la Neuve, einem kleinen Ort im Südosten des Lands, durchführen. Die Werbetrommel für diesen Austausch, der durch Erasmus+ kofinanziert wurde, musste erst gar nicht groß gerührt werden, da sich die vielen positiven Erfahrungen der Teilnehmenden im vergangenen Jahr bereits herumgesprochen hatten. Und so konnten wir es kaum erwarten, als es Mitte Oktober endlich losging: 20 Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen brachen morgens in Begleitung von Frau Seitz und Frau Lohneisen gutgelaunt und schwer bepackt mit allerlei bayerischen Köstlichkeiten als Gastgeschenke mit dem Bus in Richtung Belgien auf, um eine Woche lang in eine fremde Familie, Kultur und Sprache einzutauchen. Bei der Verabschiedung von den Eltern schwangen sowohl Vorfreude als auch einige Bedenken mit, denn bisher hatten wir mit unseren Austauschpartnern lediglich per Online-Nachrichten Kontakt gehabt und nun würden wir ihnen bald wirklich gegenüberstehen! Wie würden unsere Gastfamilien sein?
Würden wir uns verständigen können? Um gut auf die Begrüßung und den ersten Abend in der belgischen Familie vorbereitet zu sein, wiederholten wir während der kurzweiligen Fahrt die wichtigsten französischen Wörter. Je näher wir unserem Ziel kamen, desto größer wurde unsere Nervosität, die sich aber sehr schnell legte und sich in ungezwungene Freude wandelte, als wir am späteren Nachmittag herzlich mit einem kleinen Snack, einem „goûter d’accueil“, von unseren belgischen correspondants an der Schule Saint Benoît empfangen wurden. Danach gingen alle Schülerinnen und Schüler mit ihren neuen Bekanntschaften nach Hause, um dort, allein auf sich gestellt, das Wochenende zu verleben, das die meisten jedoch mit gemeinschaftlichen Unternehmungen oder Ausflügen, z.B. ins nah gelegene Luxemburg, verbrachten. Umso größer war die allgemeine Freude am Montagmorgen, als wir unsere Schützlinge wieder wohlbehalten und bester Laune in der Schule antrafen. Hier standen erst einmal eine Schulhausrallye, der Besuch des Unterrichts und das Mittagessen in der Mensa auf dem Programm.
Auch an den nächsten Tagen war einiges geboten: Wir unternahmen mit den Belgiern zusammen einmal einen Ausflug in die Planstadt Louvin-la-Neuve, die 1971 völlig neu als Studentenstadt geplant und aufgebaut worden war. Als weiterer gemeinsamer Ausflug wäre Brüssel geplant gewesen, auf den wir uns alle schon sehr gefreut hatten. Leider mussten wir die Fahrt in die Hauptstadt aber wegen eines Terroranschlags kurzfristig absagen, stattdessen besuchten wir die mittelalterliche Stadt Arlon. Nach einer ganzen Woche machten wir uns schweren Herzens, nicht selten tränenreich, auf den Heimweg. Alle waren sich einig, dass der Austausch sein Ziel erreicht hat, nämlich die Möglichkeit zu bieten, eine andere Kultur kennenzulernen und das in der Schule gelernte Französisch (endlich einmal) in einer realen Umgebung auszuprobieren und Neues hinzuzulernen! Ein Trost beim Abschied war nur: Unsere belgischen Freunde würden ja auch noch zu uns kommen!
Sie trafen Mitte April in Regensburg ein und wir versuchten ebenfalls, ihnen ein abwechslungsreiches Programm zu bieten: Der gemeinsame Besuch des Unterrichts, die Besichtigung Regensburgs sowie Ausflüge in den Bayerischen Wald und nach München sollten auch unseren Austauschschülern die Möglichkeit geben, unser Schulsystem, unsere (Ess-)Kultur sowie die Region kennenzulernen. Ein weiteres Highlight war ein bayerischer Abend mit Essen und Tanz in unserer Mensa. Angeleitet durch die Familie Herold konnten wir uns in gemeinschaftlichen traditionellen Tänzen ausprobieren, was allen Schülerinnen, Schülern und Lehrerinnen großen Spaß machte.
Leider verging auch diese zweite Austauschwoche viel zu schnell, viele Schülerinnen und Schüler wollen aber auch weiterhin mit ihren correspondants in Kontakt bleiben. Damit ist das Ziel der Völkerverständigung doch mehr als erreicht, oder? Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf den nächsten Austausch!