Goethe in Berlin
Sie hatten sich zunächst im Rahmen des Wettbewerbs intensiv mit den Inhalten des Aachener Vertrags beschäftigt und konkrete Umsetzungsvorschläge für die folgenden fünf Bereiche erarbeitet:
1. Europäische Angelegenheiten
2. Frieden, Sicherheit und Entwicklung
3. Kultur, Bildung, Forschung und Mobilität
4. Regionale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit
5. Nachhaltige Entwicklung, Klima, Umwelt und wirtschaftliche Angelegenheiten.
In Berlin setzten sich dann die Preisträger:innen, 30 französische und 30 deutsche Schüler:innen, in fünf binationalen Gruppen mit einem der fünf Bereiche erneut intensiv auseinander. Sie einigten sich auf einen der eingereichten Vorschläge für das Rahmenthema ihrer Arbeitsgruppe und entwickelten konkrete Handlungsempfehlungen für die Umsetzung dieses Vorschlages bzw. Projektes, um sie bei der Schlussveranstaltung an der Französischen Botschaft Vertretern aus Politik und Gesellschaft sowie einem größeren Publikum vorzustellen. Je ein deutsch-französisches Tandem präsentierte das Ergebnis seiner Gruppe bei einem mehrminütigen Vortrag in der Mutter- und Fremdsprache. Amelie Köstler vom Goethe-Gymnasium sprach dabei zum Thema Europäische Angelegenheiten und unterbreitete den Vorschlag ihrer Gruppe, künftig als Ergänzung des renommierten Adenauer-De-Gaulle-Preises auch einen entsprechend hoch dotierten Preis für Jugendliche einzuführen, die sich besonders um die deutsch-französischen Beziehungen verdient gemacht haben. Moderiert wurde die Veranstaltung, an der neben dem französischen Botschafter François Delattre auch zahlreiche weitere Politiker:innen, Vertreter:innen des DFJW, des Réseau Abi-Bac, der Organisation Libingua sowie die Abiturientinnen und Abiturienten der Berliner Abibac-Schulen teilnahmen, von der renommierten Arte-Journalistin Anette Gerlach. Vor und nach dem Festakt hatten alle Schüler:innen die Möglichkeit, selber vor die Kamera zu treten und bei Arte eine kurze Videobotschaft einzusprechen, in der sie einen Slogan zur deutsch-französischen Freundschaft und einen Appell zum Erlernen der Partnersprache formulierten.
Ein weiterer Höhepunkt außer der feierlichen Veranstaltung in der französischen Botschaft war die Feier zum 60-jährigen Bestehen des deutsch-französischen Jungendwerks. Beim offiziellen Festakt sprachen neben der Bundesjugendministerin Lisa Paus auch die französische Staatssekretärin für Jugend, Sarah El Haïri, die deutsch-französische Kulturbevollmächtigte Anke Rehlinger sowie der DFJW-Generalsekretär Tobias Bütow und die DFJW-Generalsekretärin Anne Tallineau.
Trotz intensiver Arbeit in den einzelnen Gruppen und der offiziellen Termine hatten die Teilnehmer:innen immer wieder Zeit, die deutsche Hauptstadt in Kleingruppen zu erkunden und dabei hautnah wichtige Stätten der deutschen Geschichte und Politik zu besuchen, die ihnen bis dahin nur aus ihren Schulbüchern bekannt waren. So trafen sie etwa im Paul-Löbe-Haus die europapolitische Sprecherin der Grünen, Chantal Knopf und unterhielten sich mit ihr über die Wettbewerbsprojekte sowie Fragen der deutsch-französischen Beziehungen.
Neben der Arbeit an den einzelnen Projekten und deren konkreten Umsetzungsmöglichkeiten stand die Woche ganz im Zeichen der deutsch-französischen Begegnung und war für die Teilnehmer:innen beider Länder eine wunderbare Gelegenheit, sich besser kennenzulernen, auszutauschen und die Partnersprache anzuwenden.
Was von dieser intensiven Woche bleibt, ist nicht nur die Erinnerung an die schönen Begegnungen, die sich ergaben, sondern es sind auch viele neue Kontakte zwischen Jugendlichen beider Länder sowie die Erkenntnis, dass es auch im Jahr 2023 immens wichtig und mehr als lohnenswert ist, die deutsch-französische Freundschaft zu pflegen, sie mit neuem Leben zu erfüllen und die Sprache des Partnerlandes zu erlernen und zu sprechen.
Die Schülerinnen des Goethe-Gymnasiums verdanken ihre Teilnahme am Wettbewerb und der Festwoche in Berlin Frau Caroline Baas, der Präsidentin des Abibac-Netzes, die an der Partnerschule in Enghien-les-Bains tätig ist, ihrem Französischlehrer, Herrn Dr. Dominik Bohmann, und der Seminarlehrerin Frau Ulrike Prechtl, die sie zur Teilnahme ermuntert, auf den Aufenthalt vorbereitet bzw. in die Hauptstadt begleitet haben.
Doch ohne die großzügige Unterstützung und Organisation der Festwoche durch die Projektpartner DFJW/OFAJ, das Institut français, die französische Botschaft in Deutschland, das Réseau Abibac, Bilingua und die Kultusministerkonferenz wäre der Aufenthalt nicht möglich gewesen.
Die Berlinreise wird allen teilnehmenden Schüler:innen und ihren begleitenden Lehrkräften in dauerhafter Erinnerung bleiben.